EHEMALIGER BRAUNKOHLE BERGBAU
Die Kohlenlagerstätten Kleinsemmerings waren schon um die Mitte des 18. Jahrhunderts bekannt. 1761 schürfte der Stubegger Gewerke Anton Wiedinger nach Kohle und förderte in sechs Jahren 40 Tonnen zu Tage. 1845 begann Erhard Paar auf seinem Grunde in Kleinsemmering nah Braunkohle zu graben und verkaufte seinen Schurf.
1855 errichtete ein Grazer Bürger eine Glashütte die zumindest für einige Jahre erfolgreich produzierte. Schließlich ging die Kleinsemmeringer Gewerkschaft aber in Konkurs und wurde 1866 aufgelöst. Das Kohlebergwerk sah in den folgenden Jahrzehnten mehrere Besitzer und fand sich 1881 in einer Österreichischen Alpine Montagegesellschaft wieder.
1899 erwarb der Weizer Hutfabrikant Anton Pichler den Bergbau und 1918 übernahm die Wiener Montana Bergbau-Gesellschaft die Kohlengrube. Mit einer 4,6 Kilometer langen, elektrisch angetriebenen Drahtseilbahn, die man von Kleinsemmering zum Weizer Bahnhof errichtet hatte, konnte Braunkohle unter anderem für das Dampfkraftwerk der elektrischen Zentralstation des Franz Pichler geliefert werden. Mit drei Baggern begann man 1920 die Kohle über Tag abzubauen, ließ davon aber ab, da zu geringe Mengen gefördert wurden. Danach grub man wieder in der bewährten Stollen bauweise. Trotzdem war das Revier rasch ausgekohlt. Mitte des Jahres 1925 beschäftigte der Betrieb nur noch drei Arbeiter. Die Drahtseilbahn wurde nach Ungarn verkauft.
1954 wurde das Braunkohlebergwerk in Kleinsemmering endgültig geschlossen.